Seit Ende 2012 führen die Brüder Antonio und Sebastiano Di Paola ihr Restaurant „Zum Gangelbrunnen“ in Ommersheim. Dosenzutaten sind bei ihnen verpönt. Die jungen Männer setzen auf Qualität.
Ommersheim. Wenn man sich heutzutage mit dem Gedanken trägt, sein eigener Chef zu werden, hat man es mitunter nicht gerade leicht. Ist man zudem noch am Anfang seines Berufslebens, erscheint dieser oftmals riskante Schritt als ein besonderes Wagnis. Plant man die Existenzgründung gar im Bereich der als schnelllebig geltenden Gastronomie, dann gehört dazu eine große Portion Mut dazu. Im Mandelbachtal hatten sich Ende vergangenen Jahres zwei Brüder zu diesem Schritt entschlossen. Der ausgebildete Restaurantfachmann Antonio Di Paola (24) und sein Bruder, Koch Sebastiano (20), sind seit Ende November die neuen Pächter des Traditionslokals am Ommersheimer Weiher.
Unter dem Namen „Di Paola’s Gangelbrunnen“ bieten die beiden Sizilianer neben der üblichen Tagesgastronomie vor allem frische italienische Speisen an – aber eben nicht nur. „Wir kannten den Vorpächter. Seine Mutter stammt aus dem gleichen Ort wie unsere“, sagt Antonio Di Paola. Der „Hans Dampf in allen Gassen“ war zuvor in Lokalen in Bliesmengen-Bolchen und Kleinblittersdorf tätig, ehe er seine Ausbildung abschloss. Sein Bruder „Sebi“ war in Lokalen in Bliesransbach, Friedrichsthal und Saargemünd tätig. Gegen drei andere Bewerber machten sie das Rennen im Bewerbungsverfahren der Gemeinde.
Dann wurde zweieinhalb Wochen lang renoviert. „Wir wollten nicht lange fast ununterbrochen geschlossen haben. Meist mit nur um die vier Stunden Schlaf haben wir hart gearbeitet“, berichtet Existenzgründer Antonio. Neue Gardinen gab es genauso wie einen neuen Außenanstrich. Die Eckbänke und Stühle bezog man in Eigenregie neu, und der Bereich hinter der Theke wurde neu gestaltet. „Wir wollen so einfach wie möglich und dennoch familiär bleiben“, sagt Antonio Di Paola. Das zeige sich auch bei der Qualität der Speisen. Dinge wie gepresster Formschinken sind bei den Di Paolas absolut tabu.
Man verwende teurere Zutaten. Die Tomatensauce werde selbst hergestellt, und es gebe nichts aus der Dose. „Bei uns steht die Qualität im Vordergrund, nicht der Gewinn“, betont der neue Pächter. Dafür stehe die gesamte Familie hinter den beiden Männern. Die Eltern haben die Idee gar gefördert. „Wer nichts riskiert, knabbert nicht“, lautet ein italienisches Sprichwort. Diese Redensart passe gut zu ihnen, meint Sebastiano Di Paola. So haben die beiden Gastronomen ihr Lokal mit ihren Ersparnissen und ohne fremde Hilfe finanziert. Und trotz enger Küche haben die neuen Pächter viel vor: Eine spezielle Sommerkarte soll den Service vor allem auf der Terrasse noch besser machen. Pizza- und Grillabende sind ebenso in der Planung wie Spargelund Muscheltage sowie Lounge- und Discoveranstaltungen.
Noch keine Kommentare